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Risiken und Nebenwirkungen: Der Hool von nebenan

Gestern schrieb Andrej Reisin einen beachtenwerten Artikel zu den Folgen der Repression in der Publikative, den ich euch hiermit ans Herz legen will: „Ultras: Wer mit dem Feuer spielt„. Lest bitte den Artikel, denn in den folgenden mit heißer Nadel zusammengestrickten Zeilen beziehe ich mich darauf. Reisin macht dort einige sehr interessante Beobachtungen, die insbesondere deswegen aktuell sind, weil das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen ist. Denn natürlich kann man jetzt darüber diskutieren, wie gefährlich die aktuelle Vorgehensweise seitens der Vereine und Sicherheitsverantwortlichen gegen Ultràs tatsächlich schon ist und inwiefern die beobachteten Problematiken z.B. von Jugendlichen mit rechtsoffenem Hintergrund tatsächlich eine Verschiebung der Fanszene bedeuten – nicht von der Hand zu weisen ist aber, dass sich die Mechanik „undifferenzierte Repression führt zu Radikalisierung“ bereits in vielen anderen Ländern und auch in völlig vom Fußball unabhängigen Zusammenhängen bewahrheitet hat.

Viele werden schon die Erfahrung gemacht haben, dass pauschale Verurteilungen und Ausgrenzungen zu einer Verhärtung der Fronten und zur Solidarisierung der Angegriffenen führen. Wenn die Lehrerin meines Sohns mir am Schuljahresende eröffnet, dass der junge Mann in Mathe eher nicht zu den Outperformern gehört, werde ich als Vater mich in einen Dialog begeben, wie dieses Problem beseitigt werden kann, welche Hilfsangebote die Schule macht und welche Lernformen beitragen könnten, die Schwierigkeiten zu überwinden. Wenn dieselbe Lehrerin ihm bescheinigt, dass er „ein selten dämlicher Hund ist, der es im Leben eh nie zu etwas bringen wird“, sähe meine Reaktion anders aus. Es gäbe einen innerfamiliären Schulterschluss und besagte Lehrerin hätte sich als Ansprech- und Dialogpartner disqualifiziert.

Dabei sieht die mediale Darstellung und die Kommunikation seitens Vereinen und Verbänden gegenüber der Ultrakultur aber leider viel zu oft genau so aus. Flankiert von einer undifferenzierten bis unwissenden Darstellung seitens der Massenmedien fordern Hardliner aus Politik und Polizei in der Regel „hartes Durchgreifen“, „Verbieten“, „Ausschließen“ und besiegeln das alles mit der leersten aller Phrasen: „Das hat mit Fußball nichts zu tun“. Dabei sollte es sich auch dem Gelegenheits-Fußballfan ohne weiteres erschließen, dass das Vorhandenseit zehntausender Jugendlicher, die sich als „Ultràs“ deinieren in deutschen Stadien bis hinunter in die Amateurklassen durchaus etwas mit Fußball zu tun hat. Diese Realität lässt sich nicht durch Überwachen und Strafen abschaffen. Wohin die derzeitige Praxis von Verteufelung und Repression führt, lässt sich in der Tat sehr schön am Beispiel Italien ablesen.

„Übrig bleiben werden bei der ‚brutalst möglichen‘ Repression, wie sie von Scharfmachern gerne gefordert wird, daher vor allem diejenigen, die eh nichts zu verlieren haben – und denen deswegen alles scheißegal ist – Knast inklusive. Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer – nur genau anders herum, als immer propagiert wird. An dieser Stelle lohnt sich der oftmals demagogisch beschworene Blick nach Italien tatsächlich: Was ist dort nach der weitgehenden Zerschlagung der Ultra-Kultur übrig geblieben? Triste, halbleere Stadien, deren Fankurven in vielen Teilen des Landes maßgeblich von radikalen, klandestinen Gruppen dominiert werden – die zudem nicht selten offen neofaschistisch auftreten.“
(Ultras: Wer mit dem Feuer spielt)

In Italien wurde qua Tessera del Tifoso, über die Tatsache, dass der Ticketerwerb direkt in Echtzeit von der zuständigen Polizeidienststelle überwacht wird, über undifferenzierte Stadionverbote, polizeiliche Eskalationsstrategien, Verbürokratisierung des Kartenkaufs usw. usf. dafür gesorgt, dass nicht nur vielen „normalen“ Stadionbesuchern die Lust auf den Spielbetrieb der Serie A vergangen ist, sondern auch vielen tausend Jugendlichen, die bis vor wenigen Jahren noch die italienischen Kurven bevölkerten und dort für die bewundernswerte „südländische Stimmung“ sorgten. Leider ist aber auch beobachtbar, dass der Zuschauerrückgang eben in der Tat nicht statistisch undifferenziert durch alle Fraktionen gilt: übrig bleiben unter den Schlägen der Repression „der harte Kern“, diejenigen, die sich durch Kriminalisierung, Stadionverbote und Strafzahlungen nicht aufhalten lassen. Weg bleiben Jugendliche, die an der Ultrà-Idee den Support schätzten, die gern lautstark und farbenfroh ihr Team anfeuerten, die aber nicht gewillt sind, für ihre Passion jedes denkbare Risiko einzugehen.

Ich will nun weder eine Diskussion zur politischen Verortung der einzelnen Fraktionen aufmachen noch interessieren mich die verschiedenen Definitionen von Ultrà und die kurveninternen Haarspaltereien zum Thema „Wer ist der bessere Ultrà„.. Mir geht es an dieser Stelle nur um die generelle Thematik, dass Repression, Polizeigewalt, Stadionverbote und mediale Verteufelung nicht etwa dazu führen, dass bestimmte Problematiken wie Gewalt aus dem öffentlichen Raum verschwinden. Was aus den Stadionkurven verschwindet ist der Anteil an „gemäßigten“ Kurvengängern. Diejenigen, für die Fußball zwar wichtige Leidenschaft ist, aber nicht „alles im Leben“. Diejenigen, die versuchen, über Dialog und Diskussion ihre Meinungen in den Diskurs einzubringen. Diejenigen, die schließlich in der Masse dafür sorgen, dass blinde Gewalttäter und ideologisch Verblendete in einer Kurve zumindest nicht die Mehrheit stellen. Diejenigen, die dafür sorgen, dass radikalisierte Strömungen sich nicht ungefiltert ausbreiten können.

Eine schöne Wortmeldung gab es beim Fankongress 2012 in Berlin bei der Podiumsdiskussion zum Thema Pyrotechnik. Während sich vorn am Podium die Lager in „Wir sind dialogbereit, hört uns doch wenigstens zu“ und „Pyrotechnik findet aber nicht statt und basta“ ohne weitere Schnittmengen gegenüber aufbauten, fasste ein junger Fan aus Dresden die Situation sehr pragmatisch und erfrischend unintellektuell (sinngemäß) zusammen: Nach 3 Jahren runden Tischen, Diskussionen, Dialogen und wasnoch kommen wir wieder mit leeren Händen in unsere Kurve. Nach all der sinnlos verschwendeten Zeit gehen uns langsam die Argumente aus gegenüber denen, die Pyrotechnik so einsetzen wollen, wie sie es für richtig halten und die „jetzt erst recht“ bei jeder sich bietenden Gelegenheit zündeln werden.

Fakt ist, dass die derzeitige weitgehende Kommunikationsverweigerung der Vereine und Verbände und der Krawallkurs weiter Teile der Leitmedien gegen das Phänomen Ultrà zu einer Wagenburgmentalität, einer Solidarisierung der Ultràs untereinander, führen werden, die ich als kontraproduktiv ansehe. Wenn die weitgehend dialogbereiten, Zugeständnissen und Kompromissen durchaus aufgeschlossenen Teile der Jugendkultur Ultrà von derselben Repressionskeule getroffen werden, die eigentlich nur bestimmte problematische Aspekte (eigentlich geht es ja nur um Gewalt) besonders radikaler Teile der Kurven treffen sollte, dann werden die Folgen vermutlich andere sein, als von DFB und DFL gewünscht: Die extrem gewaltbereiten Fans werden genau dort bleiben wo sie sind und die gemäßigten werden sich immer weiter zurückziehen und an Zuspruch verlieren.

Und dann stellt sich womöglich die Frage, ob die von den üblichen Law&Order-Apologeten vertretene Verschärfung des Konflikts nicht wirklich am Ende wirklich zu „italienischen Verhältnissen“ führt: halbleere Kurven ohne Gesang, Trommeln, Banner und Megaphone, bevölkert von einer grauen, gesichtslosen Masse derjenigen, die sich weder von Stadionverboten, CS-Gasgranaten, Schlagstöcken, Auswärtsfahrverboten, Prozesskosten oder Fankarten vom Stadionesuch abhalten lassen. Denn die beschworenen „friedlichen“ und „fröhlichen“ Fans sind das dann oftmals leider nicht.

„Eine Lösung des Gewaltproblems ist deswegen schlechterdings nicht gegen die Ultras, sondern nur mit ihnen möglich. Denn die Alternative zu den Ultras könnte weitaus schlimmer sein. Wer die Repressionsschraube gegen die Ultras immer weiter zuzieht, läuft daher massiv Gefahr, ungewollt ganz anderen Kandidaten neue Spielfelder zu eröffnen, deren Zeit in der Kurve schon vorbei zu sein schien. Wer Gespräche abbricht und behauptet, diese hätten nie stattgefunden, verschafft denjenigen Stumpfis in den Stadien neues Gehör, die eh schon immer wussten, dass man Probleme nur mit dicken Armen, Alkohol und einer ordentlichen Portion Hass lösen kann. Wer immer mehr und immer öfter Pfefferspray einsetzt, wird die Anzahl der dumpfen ‚ACAB‘-Gröler nicht verkleinern. Und wer ganze Gruppen mit Stadienverboten und ähnlichen Maßnahmen belegt, eröffnet die Räume, in denen rechte Gewaltgangs neue Spielfelder finden.“
( Ultras: Wer mit dem Feuer spielt)

Die bis vor 10 Jahren in Italien bewunderten 20.000er Kurven mit ihrer unvergleichlichen Stimmung, mit Choreos, Bengalos, Fahnen, Doppelhaltern, Trommeln und Megaphonen sind mittlerweile nicht mehr zu finden. Wichtige Gruppen haben sich aufgelöst, viele gehen nicht mehr ins Stadion, alles ist grauer, trister und leerer geworden. Gewaltepisoden, Platzstürme, Einschüchterungsversuche beim Mannschaftstraining und illegale Geschäftsmodelle gibt es aber weiterhin. Insofern ist die vom Herrn Reisin in Hamburg beobachtete (noch) symbolische Verschiebung vielleicht nur eine Ausnahme ohne weitere Relevanz. Blind verlassen sollte man sich darauf aber möglichst nicht. Einstweilen bin ich der Meinung, dass die moderaten, dialogbereiten, antirassistischen Teile der Ultrabewegung gestärkt werden sollten, bevor sie den Platz in ihrer Kurve aufgeben. Denn was „danach“ womöglich folgt, ist zwar noch nicht klar, aber auf keinen Fall schöner oder sicherer.

11 Antworten auf „Risiken und Nebenwirkungen: Der Hool von nebenan“

"Nicht von der Hand zu weisen ist aber, dass sich die Mechanik "undifferenzierte Repression führt zu Radikalisierung" bereits in vielen anderen Ländern und auch in völlig vom Fußball unabhängigen Zusammenhängen bewahrheitet hat."

Aber wieder ganz begrenzt auf den Fußball bezogen, zeigt sich nach meiner Beobachtung doch das Gegenteil: Dort, wo mit dem Holzhammer gegen Ultras vorgegangen worden ist und wird, kam es nie zu einer teilweisen oder völligen Gewalteskalation. In Italien gehen die verbliebenen Splittergruppen heute am Stock und sind kaum der Rede wert. Sie sind zwar da, machen aber kaum was. Krawallmeldungen beschränken sich auf maximal ein dutzend involvierte Personen. Die Situation in den Stadien wurde im Großen und Ganzen befriedet – sowohl die Gewalt als auch der Tifo. Die Situation, die du in Italien beschreibst, kann ich kaum als riskant oder gefährlich für irgendwen bezeichnen. Es stehen doch bis auf wenige Ausnahmen wie Napoli maximal ein paar hundert Ultras in der Kurve, bespitzelt von den Digos, überwacht mit Kameras, vorab schon beim Kartenkauf gefiltert und können sich keinerlei Fehltritte erlauben. Wenn die nun radikaler und gewaltbereiter sein sollen – who cares? Dann verschwinden sie eben als Nächste. Gästeultras, die sie angreifen könnten, gibt es ohnehin nicht. Für die Security-Branche sind sie bis dahin ein nützliches Restrisiko, mit dem sich Geld scheffeln lässt.

Die gleiche Entwicklung zeigt sich in Polen, wo rotierende Wasserwerfer auf den Laufbahnen lange der Vergangenheit angehören. Als die Stadien noch in der Hand der Kibice waren, war das bis in die erste Liga hoch wenn nicht Alltag, dann zumindest ein häufiger Anblick. Wo gab's in Frankreich den großen Knall oder in Rumänien, wo man heute beim Tritt gegen die Sitzschale direkt abgeführt wird? Alle Erfahrung zeigt, dass Ultras gerade hierzulande nicht mit zunehmender Gewalt auf einengendere Repression antworten. In Foren und Blogs, auf Spruchbändern und Fahnen kanalisiert sich die Wut, werden flammende Durchhalteappelle publiziert. Hier und da werden als Gipfel der Aufmüpfigkeit verbotenerweise Bengalos gezündet. Aber ansonsten wirkt es oft hilf- und ziellos, wie der Abschaffung des einfach zu bewerkstelligenden Stadionbesuchs entgegen geblickt wird. Dann wenigstens mit wehenden Fahnen und ohne Kompromisse oder Anbiederei untergehen – diese Grundeinstellung sickert immer wieder durch. Und das ist auch erstmal gar nicht falsch, denn diese Portion Rebellentum ist doch die Quintessenz von Ultras. Falsch wird es erst, wenn es nur dabei bleibt und nicht an mehreren Tischen gleichzeitig gespielt wird.

"Gewaltepisoden, Platzstürme, Einschüchterungsversuche beim Mannschaftstraining und illegale Geschäftsmodelle gibt es aber weiterhin."

Das ist mithin aber die große Ausnahme, wenn man sich die Fotos von den Spielen, italienische Medien und Berichte deutscher Hopper durchschaut. Wo gibt's am Eingang noch größere Erfolgsmeldungen bei der "illegalen" Anreise von Non-Tesserati mit Karten für andere Blöcke? Die Lücken sind weitestgehend geschlossen, diese Saison war bis jetzt die ereignisloseste seit Ultras in Italien zum Massenphänomen wurde. Eine 0,00-Statistik ist nirgendwo zu erwarten, aber das was beabsichtigt war, die Szene zu zermürben, ihrer Identität zu berauben und unattraktiv für nachrückende Generationen zu machen, ist doch zweifellos gelungen.

Um nochmal auf den Punkt zu kommen: Dass in Deutschland besonders gewaltaffine Gruppen die frei werdenden Plätze in der Kurve einnehmen könnten, halte ich für eine Fehlannahme. Ultras ist hier nicht so tief verwurzelt. Da, wo die führende Gruppe verschwindet, bleibt erstmal (sofern es nicht mehrere Gruppen in der Kurve gibt) ein Pulk unorganisierter Jugendlicher mit Schals an den Handgelenken übrig wie nach dem Aufstieg bei der TSG Hoffenheim oder wie man es jeden Sommer bei den Testspielen des Bundesligisten sehen kann. Für den Verband ist dieses Szenario nicht als so abschreckend einzustufen, als dass er es um jeden Preis vermeiden wollte. Das Post-Ultras-Zeitalter würde ich also allenfalls als grau und langweilig vorhersagen, aber für eine mögliche Renaissance der Gewalt sehe ich da keine Anhaltspunkte.

Danke erstmal für den klugen und ausführlichen Beitrag. Natürlich ist in Italien – was die absoluten Zahlen angeht – der Drops weitgehend gelutscht. Da stellt sich grundsätzlich die Frage, ob man überhaupt noch von einer Ultra-"Bewegung" sprechen kann. Was Einflussnahme auf Mannschaften, Erpressungsversuche und Ärger im Stadion angeht, so hat sich das Phänomen aber in der Tat in die unteren Ligen verschoben. Und so auch aus dem Fokus des Medieninteresses. Natürlich ist die Anzahl und Schwere der Zwischenfälle nicht mehr mit der Zeit bis Mitte der 90er zu vergleichen, ab Serie B/C abwärts knallt es aber durchaus noch regelmäßig.

Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob ich hier unbedingt allein überbordende Repression als Ursache ausmachen würde. Selbst wenn ich mal die kurven-internen Zwistigkeiten rausnehme, die sicher zum Niedergang beigetragen haben, bleibt noch ein anderer Aspekt. In Italien wurde ja die Tessera del Tifoso politisch durchgedrückt, hierfür brauchte man von Anfang an große Zahlen. Die erreichst du, wenn du Milan, Juve und Inter ins Boot holst und dafür sorgst, dass die sich flächendeckend registrieren lassen bzw. keinen nennenswerten Protest äußern. Ohne die 200.000 Tessere allein vom AC Milan wäre das Projekt sofort gestorben.

Hier wurde nicht Repression angewandt, sondern elegantere Methoden. Ich will da jetzt aus nachvollziehbaren Gründen gar nicht ins Detail gehen. Fakt ist, dass du Karten für die Juventus-Kurve im neuen Stadion nicht im regulären Vorverkauf bekommst, sondern bei den Drughi. Fakt ist, dass bestimmte Kartenkontingente für interessante Spiele des AC Milan überhaupt nicht in den regulären Verkauf gelangen. Fakt ist auch, dass für alle drei Teams jederzeit tausende unpersonalisierte Tickets im Grau- bis Schwarzmarkt landen. Alles Sachen, die es laut Rechtslage und Tessera del Tifoso ja gar nicht geben dürfte. Vor diesem Hintergrund ist auch dein "in der Kurve, bespitzelt von den Digos, überwacht mit Kameras, vorab schon beim Kartenkauf gefiltert und können sich keinerlei Fehltritte erlauben" zu relativieren.

Harte Repression wurde bei kleineren Vereinen durchgeführt, bei den großen und für die Statistik relevanten Fanlagern wurde anders vorgegangen. Klar, dass es auch ernsthafte Proteste gegen die Tessera nur bei den kleineren und unterklassigen vereinen gab. Worauf ich hinaus will: Die Mitglieder der aufgelösten Gruppen sind auch in Italien weitgehend nicht "verschwunden". Sie sind entweder anderweitig ruhiggestellt oder äußern ihren Protest abseits der großen Spiele, Vereine und Stadien – und abseits des Medieninteresses. Das eine oder andere – Protest, Gewalt oder sonstwas – gibt es schon noch. Aber für die öffentliche Meinung, die sich zu 90% eh nur für die 3 gestreiften Teams aus dem Norden und die beiden Römer interessiert, ist wichtig, dass da nichts passiert. Und wenn mal was passiert (siehe Römer Derby), dann ist es hilfreich, dass z.B. Sky während des Spiels seit Jahren niemals die Ränge zeigt. 😉

@sonny troll

wessen geistes kind du bist kann man ja recht gut nachlesen in deinen komentar!
du hast wohl winterschlaf gehalten oder wie kommt es das du noch nie von der nsu gehört hast.
damit ist dazu eigentlich alles gesagt.

für bunte statt braune kurven!

Soso, da bin ich gespannt. Ein kleiner Tipp, ich bin ein antisozialist. Braun ist bei mir nur meine Scheisse.
Und jetzt zeigste mir hoffentlich in meinem Beitrag auf, wo ich mich für rechte Gewalt eignesetzt habe oder sie relativiert habe…Das einzige was ich in meinem Beitrag andeuten wollte ist, dass es auch linke Gewalt gibt und diese momenant stark am zunehmen ist. Das sind Fakten, aber anscheinend wollt ihr (rechts)Extremismus durch (links)Extremismus bekämpfen. Na dann viel spass.

@Altravita, Ich unterschreibe deinen satz, nur weiss ich, dass du ihn einseitig gebrauchst, deshalb frage ich mich, ob du intolerant gegenüber folgend Intoleranten bist http://www.zeit.de/gesellschaft/2012-04/frankfurt

Ps: Ich finde es schade, wie hier mit langjährigen Lesern umgegangen wir, nur weil man Linksextremisten kritisiert. In Zukunft werde ich mir zweimal überlegen, ob ich nochmals deine Übersetzungen kaufen werde.

Warum befürchtet man immer, dass die Jugendliche in "recht(sradikale)" Gruppierungen geraten? Zeigen die Statistiken nicht eher, dass Linksradikalegruppierungen immer mehr Zulauf haben und immer gewaltätiger werden. Ich lese deinen Blog gerne, aber ich merke, dass du bezüglich Politik doch einseitig und in meinen Augen nicht objektiv schreibst. Keine Frage, dass Rechtsradikale Gruppierungen eine Gefahr darstellen, aber die Linksradikalen in Europa haben in den letzten Jahren stark aufgeholt bezüglich Gewalt. Nimm diese Kritik aber nicht zu persönlich, sollte nur ein kleiner Gedankenanstoss sein 😉
grüsse

Ich schreibe auch in Bezug auf Fußball einseitig und nicht objektiv. Das mit den "immer gewalttätigeren" linksradikalen Gruppierungen habe ich aber trotzdem nicht verstanden. Kommt das, wenn man brennende Autos und erschossene Ausländer gegeneinander aufrechnet? Oder hat man grad in Aachen die armen Glatzen aus dem Block geschubst?

Hej,

vielen Dank für den Artikel! Ist eine gute Ergänzung zu den Ausführungen von Andrej Reisin und gerade für jemanden wie mich, der sich für Fußball eigentlich überhaupt nicht interessiert, sehr aufschlussreich.

Dann werd ich mir mal den Rest der Seite anschauen gehen… 🙂

Danke erstmal für's Lob! Und so richtig um Fußball geht's hier ja auch gar nicht, eher so um Fankultur und Repression als Sinnbild für's Ganze. Falls Du trotzdem was zum Lesen findest, ist das natürlich schön. 😉

[…] Übrig bleiben werden bei der „brutalst möglichen“ Repression, wie sie von Scharfmachern gerne gefordert wird, daher vor allem diejenigen, die eh nichts zu verlieren haben – und denen deswegen alles scheißegal ist – Knast inklusive. Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer – nur genau anders herum, als immer propagiert wird. An dieser Stelle lohnt sich der oftmals demagogisch beschworene Blick nach Italien tatsächlich: Was ist dort nach der weitgehenden Zerschlagung der Ultra-Kultur übrig geblieben? Triste, halbleere Stadien, deren Fankurven in vielen Teilen des Landes maßgeblich von radikalen, klandestinen Gruppen dominiert werden – die zudem nicht selten offen neofaschistisch auftreten. (Siehe dazu – und zur Thematik insgesamt – auch den Text von Kai Tippmann auf Altravita.) […]

Risiken und Nebenwirkungen: Der Hool von nebenan…

Gestern schrieb Andrej Reisin einen beachtenwerten Artikel zu den Folgen der Repression in der Publikative, den ich euch hiermit ans Herz legen will: „Ultras: Wer mit dem Feuer spielt“. Lest bitte den Artikel, denn in den folgenden mit heißer Nadel z…