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Zielschiessen auf Vollidioten

Selbst dem Spiegel Online war es eine Meldung wert, dass sich bei Facebook eine Gruppe von 1.800 Spassvögeln unter dem Motto „Tiro a segno sui down“ („Zielschiessen mit Down-Kindern“) zusammengeschlossen hatte. Mittlerweile ist diese Selbsthilfegruppe für Gehirnamputierte schon wieder verschwunden und eigentlich erübrigt sich jeder Kommentar jenseits des schönen italienischen Sprichworts: „Die Mutter der Vollidioten ist immer schwanger“. Weil ich mich aber gerade mit meinen Beiträgen zu Si può fare und Matti per il calcio mit dem Thema psychiatrische Krankheitsbilder beschäftigt habe, will ich mich auch zu den wahrhaft intellektuell Begabten bei Facebook äußern. Oder besser noch: Ich übergebe das Wort an Francesco Totti, denn allzuviel fällt mir zu dieser Anhäufung von ungefickten Soziopathen nicht ein, die Kinder, deren Vergehen darin besteht, mit dem Down-Syndrom geboren zu sein, als „inutile peso“ („sinnloses Gewicht“), „ignobili creature“ („unwürdige Kreaturen“), „stupidi esseri buoni a nulla“ („zu nichts gute Blödgestalten“) bezeichnen.

Francesco Totti äußerte sich im Blog Diversamente aff-abile der MS-Erkrankten Journalistin Fiamma Satta wie folgt:

„Ich sehe sie jeden Samstag in meiner Fussballschule und für sie, nur für sie, arbeite ich als Trainer. Sie sind meine anderen Kinder, diese Gruppe von divers begabten Kindern, die in meinem seit 4 Jahren bestehenden Projekt mit Erfolg Fussball spielen. Wie ich es schon in meinem Buch ausgedrückt habe, das ich genau ihnen gewidmet habe, sind alle Kinder gleich und wenn sie Fussball spielen rufen alle „Ey, gib mir den Ball“; die sogenannten Normalen und die sogenannten Andersartigen, so dass ich das Projekt, das sich ihnen widmet, mit ein bisschen Ironie, die braucht man immer, „Geben wir der Andersartigkeit einen Tritt“ genannt habe. Mich bewegt und reisst mit, wenn ich sie trainiere: um manche Hürden zu überwinden hilft manchmal eben auch ein Ball. Sie spielen und besiegen die Schüchternheit, die Angst, als etwas Abartiges gesehen zu werden, auch die Wut über bestimmte absurde Behandlungen, mit denen sie von den sogenanten Normalen bedacht werden, oft selbst ohne böse Absicht. Ich beobachte sie, ich verbringe Zeit mit ihnen und dann fällt mir immer ein, dass wir glauben, wir müssten ihnen, den andersartig Begabten, helfen sich zu bewegen und viele Dinge zu verstehen, wohingegen wir am Ende erstaunt feststellen müssen, dass es viel mehr sie sind, die uns viele Dinge beibringen.“
(Francesco Totti)

„Li vedo tutti sabati alla mia scuola calcio e per loro, solo per loro, faccio l’allenatore. Sono gli altri miei figli, il gruppo di ragazzi diversamente abili che, nel mio progetto che va avanti da quattro anni, giocano a pallone con successo. Come ho messo anche nel libro che ho dedicato proprio a loro, i bambini sono tutti uguali e quando giocano a pallone fanno „Ahò, passame la palla“. Quelli cosiddetti normali e quelli cosiddetti diversi, tanto che il progetto che li riguarda l’ho chiamato, con un po’ d’ironia, che ci vuole sempre, „Diamo un calcio alla diversità„. Quando li alleno mi emoziono, mi commuovo: per vincere certe barriere può servire anche un pallone. Loro giocano e vincono la timidezza, la paura di essere considerati particolari, anche la rabbia di certi trattamenti assurdi che i cosiddetti normali gli regalano, spesso anche senza volere. Li guardo, sto con loro e mi viene sempre in mente che noi pensiamo di doverli aiutare, i diversamente abili, a muoversi, a capire molte cose, invece, alla fine, scopriamo che sono loro a insegnare tante cose a noi“.(Francesco Totti)

Nun ist es hoffnungslos zu erwarten, die Angesprochenen würden in sich kehren, um in der weiten Leere ihres Kraniums irgendwo zwei Neuronen zusammenzufegen, die ihnen das gesamte große Glück des Umstands erläutern, dass die Wissenschaft für ihre Spielart der völligen geistigen Umnachtung noch keinen Fachbegriff gefunden hat. Aber ich erwarte, dass jeder, der mit solcherart Schwachsinn konfrontiert wird, den Betroffenen unzweideutig seine Meinung mitteilt. Denn diese – wie jede faschistoide – Spezies reisst ihr Maul nur gegen die vermeintlich Schwachen auf.

15 Antworten auf „Zielschiessen auf Vollidioten“

idioten gibt es ueberall. Mich wuerde mal interessieren welche beobachtungen ihr gemacht habt was den umgang mit geistigbehinderten (ich kom jetzt nicht auf den politisch korrekten begriff, sorry) in italien betrifft.

Ich kenne nur das sardische dorfleben und da habe ich beobachtet, dass geistigbehinderte sich frei im dorf bewegen und alle sich ein bisschen kuemmern. Ich frag das, weil ja italien eine starke anti-psychatriebewegung gekannt hat (schoen zu sehen in „la meglio gioventu“). Merkt man da heutzutage noch etwas von?

da habe ichs ja auch gesehen und deshalb war ich ja verwundert, dass es auch in D frei empfänglich kam…

Polster war ja auch nen aufrechter absteiger… dein konter war aber zu gut, um darauf zu reagieren LOL (ps: wo bleibt eigentlich die wiener schmäh?)

Wie Merda : Chelski kam auch in D im free TV? Will denn keiner mehr kohle machen mit verrueckten fussball-fans?

chapi is schweizer, so ne aehnliche krankheit wie habsburger, mal objektiv gesehen!

OK, ersetzen wir Chapi durch den Polster-Toni! "Meister, warum heißen Deutschländer Deutschländer ?" – "Weil da das beste zusammen gekommen ist – die sind knackig wie Wiener…

Merda -Chelski kam übrigens auch frei auf RAI unoooooooooooooooo…

@Totti: Ich glaube in Deutschland nimmt man ihn anders war, die spuckattacke gegen puulsen (in italiano), das "auftreten" gegen ramelow. aber in italien merkt man, dass er einer von uns ist. ausserdem wollte er mal nen roten buergermeister in Roma waehlen, woraufhin der duce II ihn fuer verrueckt erklaert hat… Ressspekkt fuer den mann. gibt da ganz andere kaliber wie z.b. Baggio oder del piero …

meno quattro!!!

In D nimmt man italienische Fussballspieler sowieso anders war. Die halbwegs ausgewogene Berichterstattung gestern Abend auf Sat 1 war nur dem Umstand geschuldet, dass bei Inter keine Italiener mitspielen. Ansonsten gilt ein italienischer Fussballer doch gemeinhin sowieso als verschlagen, unfair und weinerlich; das genaue Gegenteil von so großen Stars wie Andi Möller, Mario Basler oder Stephane Chapuisat. Wenn sich dann irgendwann mal herumspricht, dass es in beiden Ligen die und die Charaktere gibt, dann wird sich das alles sehr schnell auflösen, aber wer ist beim Fussball schon an Objektivität interessiert? Ich nicht. 😉

In diesem Sinne: Sauber der Fiorentina 3 verdiente Punkte im unberechtigtsten aller Modi geklaut. Evvvaaaaiiiiii!!!! 😀

s.o. Wir werden erst so richtig bemerken, was uns solche Spieler gegeben haben, wenn wir es nur noch mit Leuten zu tun haben, die in ihrer Karriere für mindestens 12 verschiedene Vereine spielen und Fussball endgültig Teil der Medienindustrie geworden ist.

Und mich wundert es immer noch, das Grande Francesco immer noch allgemein als doof gilt, so loddarmäßig. Der weiß, wo er herkommt. Meinen Respekt hat er, nicht nur wegen des Kickens. (Gut die gelbe Unterhose damals in Leberkäsen verzeih ich ihm grad noch so).

Milan ist jetzt wieder an der Roma vorbei. *grummel*. Aber wenn Mou eh schon alles egal ist, geht da vielelicht noch was nach ganz vorne.

Sobald irgendjemand sich an Inter anähert, drücke ich dem die Daumen. Wenn die Roma so weiter macht, wie jetzt, gönne ich der Roma jeden Sieg. Und meinen Respekt hat Totti schon lange. Mit der Generation der Tottis, Gattusos, Maldinis, Zanetis und dl Pieros wird dieses Modell Fussballer endgültig aussterben.

Schon das zweite Friedrich Wilhelm Nietzsche Zitat am heutigen tage, das andere geht so: "Der Priester herrscht durch die Erfindung der Sünde."

Che Italia! Wundert mich nicht, war heute im Montecitorio um mir zwei ausstellungen anzugucken… was da für ein gedrilltes, perverses, fa***istoides Etwas rumläuft. senza parole. es ist ein kasten-land, jede klasse findet ihren anführer…

vor totti hab ick jetzt noch mehr respekt. schon der gang vor die curva nord und chi/key bzw. totti per tutti…

Denn diese – wie jede faschistoide – Spezies reisst ihr Maul nur gegen die vermeintlich Schwachen auf.

Und in Gruppen. Oder anonym. Und im Internet geht leider beides prächtig. Widerlich.

Hmmm Kid…Das wäre natürlich ein besserer Schluss gewesen…

Nicht mal in Gruppen klappt das mit den zwei Neuronen. Ich frage mich ernsthaft, was man mit Kindern anstellen muss, damit sie den menschlichen Primärinstinkt für Solidarität verlieren und sich später als picklige Teenager unter gegenseitigem Applaus ihrer eigenen Herrenmenschlichkeit versichern.

"An die dumme Stirne gehört als Argument von Rechts wegen die geballte Faust."
(Nietzsche)