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Rauchen aufhören

Rauchen aufhören

Gestern vor 6 Monaten habe ich mit dem Rauchen aufgehört und ich dachte, ich schreib mal über diesen Meilenstein, auch um mir selbst auf die Schultern zu klopfen. Zunächst einmal, Nichtrauchen ist besser als Rauchen. Punkt. Rauchen kostet eine Menge Geld, stinkt, greift die Gesundheit auf alle erdenklichen Weisen an und ist von allen bekannten Drogen die sinnloseste. Während die üblichen bewusstseinsverändernden Drogen konsumiert werden können, um einen bestimmten Gefühlszustand herzustellen bzw. zu ändern, dient Rauchen in der Regel der Bekämpfung von Entzugserscheinungen.

Während ein paar Gläser Alkohol zu lustigen Abenden führen und angeblich ein Joint zu tollem Sex führt eine Zigarette dazu, dass die Entzugserscheinungen nachlassen. Ich habe mir vor dem Aufhören hundert Ideen gemacht, wie schlimm doch das Leben als Nichtraucher sein müsse, ohne die kleinen Glücksbringer für Zwischendurch. Alles Quatsch, 9 von 10 Zigaretten dienen dazu, das von der letzten Zigarette hinterlassene Entzugssyndrom zu mildern. Es ist ja nicht so, dass man sich mit Zigarette besser fühlt, als als Nichtraucher – man braucht Kippen, um sich so zu fühlen, wie ein Nichtraucher ohne!

Denkt mal drüber nach: Wie viele Zigaretten aus einer Packung genießt ihr tatsächlich bewusst und weil ihr gerade unheimlich Lust auf eine Zigarette habt? Und wie viele fummelt ihr nebenbei aus der Schachtel und raucht sie, ohne sie wirklich wahrzunehmen? Z.B. weil ihr gerade in den Bus steigt und dann nicht dürft? Im Rückblick kann ich ganz klar sagen, Rauchen ist einfach eine Sucht, mehr nicht, eine Zigarette schmeckt nicht, sie beruhigt nicht (jedenfalls nicht mehr, als ihr Fehlen Unruhe hervorruft) und man fühlt sich auch nicht besser.

Und so bin ich denn am 08.11.2006 aufgewacht, hatte noch 3 Zigaretten aus der vorherigen Stange und als ich die zum Frühstück aufgeraucht hatte, kam mir der Gedanke, doch jetzt im Moment erstmal keine zu kaufen, sondern erst am Nachmittag nach der Arbeit. Den Tag lang dachte ich kaum an anderes als an Zigaretten, ständig klopfte ich mir auf die leere Hemdtasche und alle 20 Minuten klagten meine Finger über Beschäftigungslosigkeit. Was machen Nichtraucher nur mit der gewonnenen Freizeit? Jedenfalls hielt ich bis zum Nachmittag durch und dachte „geht ja, schaun wir mal, ob ich das bis morgen früh durchhalte“. Ich hielt durch. Ich ging natürlich den Abend nicht weg und trank keinen Alkohol.

Am nächsten Morgen war ich dann doch ziemlich erstaunt und stolz. Zum Nichtrauchen reicht es, sich einfach keine Kippe anzuzünden. Ich beschloss zu versuchen, diesen Tag auch noch durchzuhalten. Und dann den nächsten. Ich hielt durch, aber die körperlichen Entzugserscheinungen während der ersten 4 Tage der Entgiftung sind furchtbar: Unruhe, Unkonzentriertheit, Fahrigkeit und jeder Gedanke dreht sich nur um Zigaretten. Dazu kommen die nicht körperlichen Entzugserscheinungen: die Angewohnheiten und Gesten des Rauchers. Eine Kippe nach getaner Arbeit, zum Frühstückskaffee, zum Glas Rotwein, zum Espresso, eine Kippe wenn es mir schlecht geht, eine Kippe wenn es mir gut geht, eine Kippe, wenn mir langweilig ist – Rauchen geht immer.

Nach 4 Tagen gewonnener Wetten mit mir selbst (halt ich bis heute Abend durch?) war ich der MEinung, dass ich das gewonnene und den ganzen Stress nicht dadurch wieder einreiße, dass ich jetzt wieder anfange und beschloss jetzt, erst an Tag 5, mit dem Rauchen aufzuhören. Und jetzt wurde es einfacher: die körperlichen Entzugserscheinungen liessen nach, die Raucher unter den Freunden bemerkten die Veränderung, ich erzählte möglichst vielen Menschen von meinem Entschluss und nach ca. 2 Wochen lassen die körperlichen Symptome komplett nach. Die Angewohnheit und die psychologische Sucht nach der Zigarette bleibt natürlich noch lange, aber diese Episoden dauern höchstens 30 Sekunden.

Ich habe bei der Gelegenheit für 4 Monate absolut keinen Alkohol getrunken und das gesparte Geld regelmäßig in neue Klamotten umgesetzt, um mir etwas gutes zu tun und mich an die Vorteile des Nichtrauchens zu erinnern. Statt Zigaretten habe ich am Anfang literweise grünen Tee getrunken und so das Ritual der Zigarette durch das Ritual der Teezubereitung ersetzt. Ich habe mit Sport angefangen und wiege im Moment 10 Kilo weniger als zu meiner Zeit als Raucher – Zunahme ist also vermeidbar.

Ich verstehe Raucher, sie stören mich nicht, ich genieße ihre Gesellschaft. Aber diesen Sommer finanziere ich mir lieber ein Motorrad!

18 Antworten auf „Rauchen aufhören“

Ganz auf zu hören ist verdammt schwer. Ich habe mich innerhalb kurzer Zeit von 60 Zigaretten pro Tag herunter reduziert bis auf 0.
Als Ausgleich bin ich dafür zur Shisha gekommen. Jeden Sonntag treffe ich mich mit ein paar Freunden und nehme einen gemeinsamen Zug aus der Shisha (falls jemand nicht wissen sollte, was das ist, der schaue hier nach : http://www.shisha.de/Shisha ).
Auf diese geringe Nikotineinnahme jeden Sonntag freue ich mich die ganze Woche und halte es dadurch aus ansonsten rauchfrei zu bleiben.

hey klasse echt..wirklich eine Motivation obwohl ich die schon so habe weil ich weiss wie schlecht das Rauchen ist und das es sich komplett in traegheit und ein ungesundes leben verwandelt und bei maedels unausstaehliche cellu ..hi hi.. rauche nun schon den dritten tag nicht..fuehl mich klasse..manchmal etwas zu aggro..aber passt schon, ich denke auch nach ner woche geht das wieder hab es schon mal ein jahr geschafft ohne zigarrette aber mir faellt es sehr sehr schwer wenn ich auf party geh u.was trinke dann nicht zu rauchen..ja am besten nichts trinken..das wird schwer grad beim feiern aber versuchs mal..da spar ich ja doppelt ) ) peace julia

Danke für Deine Erfahrungen! Zu Nikotinpflastern habe ich keine Meinung, aber alles was hilft ist sicher richtig. Wenn irgendjemandem Gummibärchen odr Grapefruitsaft (mir!) hilft, dann ist das genauso ok wie Nikotinpflaster uns sonstwas. Ich hatte mich damals dagegen entschieden, weil Nikotinzufuhr ja immer den eigentlichen Entzug verschiebt:

Mit Nikotinpflaster ist es leichter, dauert aber länger, weil man sich nach dem Absetzen der Pflaster noch vom Nikotin entwöhnen muss. Es hilft also dabei, sich von den "Gewohnheitshandlungen" zu befreien, schiebt aber den körperlichen Entzug nur auf.

Ohne Nikotinpflaster hat man die Entwöhnung sowohl vom Nikotin wie auch von den "Gewohnheitshandlungen" gleichzeitig, der Entzug ist also härter. Dafür aber kürzer, weil man mit beidem nach maximal 2 Wochen durch ist.

Das muss jeder für sich selbst entscheiden, kommt sicher auch darauf an, wie stark die Entzugserscheinungen persönlich sind… Nicht anfangen ist sicher am einfachsten. 😉

Jedesmal wenn ich das Verlangen nach einer Zigarette hatte kaute ich diese verdammten Kaugummies ^^Heute verspüre ich die Nachwirkungen weniger als Gestern. Gestern war die Hölle ich konne nicht schlafen, war unruhig und leicht depressiv. Ich werde hoffentlich nie mehr die Kippe anzünen müssen. Weil ich sprüre endlich wieder meine Lungen und allgemein die verbesserte Gesundheit. Das Gefühl ich unvorstellbar ich kann wieder riechen – kleine Meilensteilen …………..
An alle Nichtraucher besonders die Jugendlichen hört mir gut zu. Fangt ja nicht erst an mit diesem scheiss Ding an. Es zerstört euch langsam jeden Tag, Kippe für Kippe….. Ich muss in einer Woche wieder zum Arzt und werde nachkontrolliert …

Heute ist mein 5. rauchfreier Tag. Ich rauche seit ich zur Berufschule gehe 2000 – 2010. ( 1 – 1.5 Päckli am Tag) Damals begann ich eben wegen dem "Gruppenzwang" und weil ich halt dazugehören wollte. Die Auswirkungen vom Rauchen konnte ich nicht mehr erleiden ich litt in letzer Zeit stark am Husten kombiniert mit Seemansgefühl und anschliessend das Erbrechen. Als ich zum Arzt ging hat er mit seiner High Tech Gerät mich übrprüft mit 28 Jahren besas ich die Lungen eines 56 Jährigen Dies war die Schockwelle Nr 1. Danach begann ich Vermehrt im Internet über die Auswirkungen Fachkundig zu erforschen. Die Raucherbeine etc die bilden blieben mir im Kopf … Dann kaufte ich mr diese Nikotinkaugummis – da ich keine Werbung machen will schreib ich die Marke nicht auf aber es hat was gebracht.

Servus Leute finde eure einträge wircklich Klasse,habe auch seit Rosenmontag versucht abzuschließen mit dem Rauchen bis jetzt klappt es noch ganz gut aber auch nur weil ich mich ziemlich viel beschäftige mit schwimmen radfahren usw,dieses ist jetzt mein 2versuch mit dem rauchen aufzuhören hatte 2006 ein erfolgserlebnis mit 9 Monaten rauchfreier Zone hatte aber dann auf einer Party nach Alkoholgenuß wieder angefangen naja auf jedenfall wünsche ich allen viel erfolg die das rauchen aufhören möchten oder schon aufgehört haben.

mit dem Rauchen aufzuhören, dafür muss wirklich jeder seinen eigenen Weg finden. Wobei, dein Text hier oben sehr gut ist. Mit Rauchen aufzuhören ist ja nicht schwer, nur nicht wieder anzufangen, das ist ein Problem. Habe viele Anläufe bereits genommen, und jetzt seit 2 Monaten rauchfrei – und ein sehr sehr gutes Gefühl auch für die Zukunft dabei.
Meine Erfahrungen: Man muss wirklich gewillt sein, sprich, einen persönlichen Grund (Alter, Gesundheit, Geld, stinkt, nicht mehr zeitgemäss, ect ect.) dafür finden. Habe vorher auch viel Alkohol getrunken (täglich) und jetzt fast nicht mehr. Aber, mit dem Alkohol kommt wirklich die Lust. Auch habe ich über ein Jahr lang, immer wieder reduziert mit Rauchen, wobei es Phasen gab, ob ich auch wieder mehr rauchte… aber grob gesagt, anfangs noch so 5 am Tag, dann nur noch abends 2-3, dann nur noch 2, am Ende warens noch 1 am Tag…ja, somit hatte ich keine grossen Enzugserscheinungen.
Das Verlangen nach einer Zigarette ist ja wie ein Depot im Kopf, das immer wieder neu gefüllt werden muss (Entzugserscheinung). Mir ist es einfach gefallen, dieses Depot langsam runterzufahren…. wünsche allen viel Glück.

Vor allem hilft die Überzeugung, aufhören zu wollen bei „Rückfällen“. Nach meiner Erfahrung ist das Problem nämlich nicht der Rückfall (hey, wir sind alles nur Menschen, kann püassieren), sondern die Versuchung, den „Rückfall“ als Entschuldigung zu nehmen, jetzt weiter zu rauchen („Mist, jetzt hats nicht geklappt, ich hab’s nicht geschafft. Jetzt rauche ich wieder.“)

Eine Zigarette ist eine Zigarette und wenn ich wirklich aufgehört habe (nicht: „aufhören will“), dann rauche ich am nächsten Morgen eben nicht weiter. Ich glaube, die körperlichen Entzugserscheinungen werden überbewertet, es ist das Kopfkino, das uns zur Kippe greifen ließ.

Hey, danke für soviel Lob! 🙂 Ich glaube, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss – wir haben aus unterschiedlichen Gründen angefangen und finden bei Bedarf auch unterschiedliche Wege, damit umzugehen. Für mich war die spannendste Erkenntnis, dass ich mich viel zu lange hab wuschig machen lassen durch Berichte von Rauchern, wie schrecklich das mit dem aufhören doch sei und welche unendlichen Qualen man durchleiden muss. Muss man nur, wenn man nicht aufhören will, wenn man will, leidet man auch nicht. Viel Glück!

ersteinmal ein riesen kompliment an dich!!!

deine leistung die du an den tag gelegt hast, sollte ein ansporn an alle raucher sein ^^! als meine freundin diesen artikel gelesen hat, begann sie auch wetten mit sich selbst abzuschließen 🙂

heute ist ihr dritter tag und es funktioniert. ich hoffe sie hält es wie du durch! im weiteren leben von dir wünsch ich glück und gesundheit über die du dich jetzt erfreuen kannst… lg dein fan