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Mauro Zarate zeigt, was er bei Lazio gelernt hat

Lazio-Spieler Mauro Zarate geht unter die Chinesen und erfreut uns alle mit dem „Saluto Romano“:

Mauro Zarate Hitlergruß
Mauro Zarate Hitlergruß

Mehr fällt mir dazu nun aber auch wirklich nicht ein.

Serie B!

29 Antworten auf „Mauro Zarate zeigt, was er bei Lazio gelernt hat“

Sich im Affekt und im Taumel der Kurve so zu verhalten ist die eine Sache, ebenso fragwürdig und unentschuldbar aber möglicherweise ohne groß über die Geste nachzudenken. Aber im Fall Zarate unterscheiden sich doch die Bilder deutlich, die einen zeigen ihn wirklich im Taumel der Kurve (oder besser in Aktion, sitzend auf der Plexi-Scheibe), das Hitlergrußfoto ist aber offensichtlich als Gruppen/Erinnerungsfoto bewusst gestellt. Er muss in dem Moment wissen was er da zeigt, handelt nicht im Affekt, er muss sich der Bedeutung bewusst sein, oder er ist einfach nur strohdumm und hat sich volllabern lassen, es wäre hier kein Hitlergruß sondern nur ein tausende Jahre alter traditioneller Gruß der alten Römer. Ich tippe auf zweiteres und halte ihn für strohdumm. Ich glaube und hoffe, jetzt weiß er es besser.

Auch ich muss deinem Blog wieder ein großes Lob zollen. Seit deiner Aufarbeitung der Verhältnisse der Curva Sud lese ich hier regelmäßig und gerne, mach bitte weiter so!

Danke für das Lob und ich teile Deine Meinung zu Zarate, ich neige auch zu letzterem. 😉

Ich übersetze leider gerade "Tifare contro" und lese noch ein viel geileres Buch. Danach gibt's aber mal eine richtige Aufarbeitung der Verhältnisse in unserer Curva. Ich weiß nur noch nicht, wann.

Und, wird Lazio absteigen?

(Ich dachte, ich hätte dazu etwas gepostet, ich finds allerdings nicht mehr…)

Das hattest du hier gefragt und da hab ich's auch beantwortet. Die überzeugenden Siege von Lazio und Atalanta am Wochenende bezeugen meine damalige Idee von einem Zweikampf zwischen den beiden um den dritten Abstiegsplatz. Atalanta hat zwar den nominell schwächeren Kader, aber der Sieg ohne Doni und Tiribocchi am Sonntag war durchaus ein Signal. Aber vielleicht isses auch nur meine Hoffnung.

Und Super-Frankfurt! bwin zahlte siebenfach für das Meisterwerk gegen Bayern. 😀

Klar, da wars.

Danke für die Blumen, für Dich siebenmal Bwin, für mich ein grandioser Nachmittag.

Lazio dürfte nicht abtsteigen, das würde ja allen was kosten, auch der Roma würde es ein volles Stadion und damit ein Spielergehalt kosten, wenn statt der Lazio Sassuolo dort antritt. Irgendwie wie bleiben die drin und keiner wundert sich darüber.

Siena fände ich allerdings schade. Dieses schäbige Dings in allernächster Nähe zu eben diesem historischen Siena war für mich immer ein netter Kontrast zu den Disneylands des modernen Fußballs.

(Dort habe ich auch Gourcuff als unfähig bezeichnet. Außerhalb von Siena scheint das nicht zu gelten)

Ja, Lazio zieht Zuschauer. Allerdings auch in der darbenden Serie B, die nach den Umverteilungen der Fernsehrechte ja völlig in den Seilen hängt. Lazio gegen Sassuolo oder Albinoleffe zu tauschen wäre sicherlich dramatisch für die Serie A.

Aber wenn wir an Manipulation glauben wollen, dann denk mal an den Gewinn der Liga, wenn – gar nicht mal so unwahrscheinlich – Lecce, Torino und Brescia aufsteigen. Dann kräht in der Serie A niemand nach Lazio und seinen Fans. Die würden aber wiederum in der Serie B für größere Entlastung sorgen als Siena oder Livorno.

In den letzten 5 Spieltagen werden wir absurde Ergebnisse sehen (geht ja jetzt schon los). Nicht mal wegen evtl. Schiri-Eingriffe, sondern auch, weil die Teams dan beginnen, sich Punkte hin und her zu verschieben. Der Letzte Spieltag sieht z.B. Milan gegen Juve vor. Sollte da noch irgendeine Chance auf Milans Meisterschaft bestehen (unwahrscheinlichst, ich weiss), dann treten die mit der Primavera an und schießen 3 Eigentore.

Super, ich kann nur hoffen das sowas nicht irgendwann in schlechteren Urlauberzahlen endet… aber die meisten wissen wahrscheinlich das es überall schwarze schafe gibt, das hoffe ich jedenfalls.

Prima, aber findest du nicht, dass das selbst für nen Linkspammer ein reichlich dämlicher Kommentar ist? Ja? Einfach weiter versuchen, vielleicht lass ich den Spam ja das nchstemal drin. *rolls eyes*

Nun gut, diese ganzen Grüße (sei es Zarate oder Pantelic) im Stadion muss man ja nicht so verteufeln. Ich würde deswegen noch nicht behaupten, dass Zarate n Fascho ist. Und wie hier schon richtig angemerkt wurde: gute Familie hin oder her – in beiden Fällen gibt es ein gewisses Potential.

Viel interessanter finde ich die Ausführungen des Webmasters bezüglich Signora Polverini 😉 das muss man sich erst mal trauen. Ist so ähnlich wie mit nem Muntari-Trikot in die Sud zu gehen – oder doch eher Materazzi?

Pah, Muntari ist der neue Held der Sud! Uno di noi!

Und ich verteufle ja nichts. Klar muss man diesen Blödsinn immer im Kontext der Masse und des Stadions sehen, ich glaub, da verhalten wir uns alle anders als in anderen Lebenszusammnhängen. Nur weil für mich eine solche Geste absolut niemals und unter keinen Umständen infrage käme, leite ich daraus ab, dass Zarate nun dringend Faschist ist.

Worauf ich eher hinweise würde, ist die erschreckende Normalität des Vorfalls. Niemandem ist es nämlich eine Bemerkung wert, dass da in Rom jedes Heimspiel in paar tausend junger Leute den Arm zum Hitlergruß erheben und "Avanti ragazzi di Buda…" singen. Nur die Tatsache, dass man jetzt einen von denen kennt, sorgt die Presse. Was Zarate jetzt nicht bekloppter macht als die anderen alle. Aber auch nicht weniger.

Also, ich find man kann den römischen Gruß an den Duce von Lazio Fans nicht mit dem Hitlergruß gleichsetzen. Versteh mich nicht falsch, bin absolut antifaschistisch und die Entwicklung in Italien tut mir schon weh

Sorry, ich bin mir bewusst, dass bel Lazio Faschisten und Rassisten rumhuren und ich weiß auch wer Mussolini war. Trotzdem ist es für mich nicht das Gleiche, wenn Italiener den Duce huldigen, wie wenn Ami-Nazis (um mal ein unbelastetes Land zu nehmen) den Hitlergruß machen. Wie wird der Gruß denn in der italienischen Berichterstattung zu dem Fall genannt? Auch Hitlergruß?

Er wird "saluto romano" genannt. Aber spätestens seit den 30er Jahren ist der Gruß vorbelastet und wer ihn zeigt, sollte das eigentlich wissen, egal aus welchem Land er stammt. Ich hab ja weiter oben schon geschrieben, dass das sicherlich nicht so heiß gegessen wie gekocht wird, aber daraus kann ich keine Generalabsolution stricken: Unter diesem Gruß wurde Auschwitz errichtet und also zeige ich ihn nicht. Ich male auch keine Hakenkreuze an die Wand, nur weil das vor 5000 Jahren mal ein hinduistisches Symbol war und ich ja '45 nicht dabei war. Punto. Basta.

Naja, mir geht es weder um eine Absolution noch stelle ich Vergleiche eines Kalibers Glatze schmiert Hakenkreuz und beruft sich auf indische Traditionen an. Mir geht es darum, ob ein römischer Gruß – der in Italien ja auch verboten ist – wenn von Römern gezeigt, qualitativ dem Hitlergruß gleichzusetzen sei oder nicht.

Da ich diese Diskussion schon mit römischen Mitbewohnern hatte – Jurastudenten (Vasco Rossi Beitrag) – habe ich ein grundsätzliches Interesse an verschiedenen Sichtweisen zu dem Thema. Dass man den Gruß pauschal so gleichsetzen kann, erscheint mir aber auch mit dem Wissen um Auschwitz weiterhin schwierig.

Versuchen wir es mal mit dem Passiv. Meine Meinung kennst du ja, die Frage "sei er gleichzusetzen oder nicht", erfordert hingegen ein längeres Ausholen, für das hier womöglich nicht der richtige (und vor allem nicht genügend) Platz ist.

Nein, pauschal so gleichsetzen kann man ihn nicht. Und zwar nicht etwa, weil der "saluto romano" in Italien noch irgendeine andere Bedeutung hätte als die Faschistische: wer bei Lazio den Arm zum Gruß erhebt, der weiß genau was er tut und worauf er anspielt. Allerdings wurde der Faschismus in Italien noch weniger aufgearbeitet als in Deutschland und das hat verschiedene Konsequenzen.

1. Man findet an jeder Ecke irgendwelche Duce-Memorabilia, der von vielen immer noch als "der gute Onkel" gesehen wird, unter dem im Lande wenigstens noch "Recht und Ordnung" herrschten. Außerdem war ja der Österreicher für die Verbrechen verantwortlich, Dux wollte ja keinen Krieg. Wenn der Mann aber überall noch präsent ist und von vielen bewundert, dann sinkt natürlich die Hemmschwelle, sich zu ihm zu bekennen. In Deutschland schämt man sich – wenigstens oberflächlich – deutlich mehr für seine faschistische Vergangenheit.

2. Es gab bis vor Kurzem in Italien noch eine Linke, die man mit dem Hitlergruß prima provozieren konnte. Der saluto romano ist ja nicht weiter verboten und in einem bestehenden Links-/Rechts-Antagonismus eignet er sich prima als Erkennungsmerkmal. Die Linke gibt es zwar in Italien auch nicht mehr, in D war sie aber schon viel früher verschwunden.

Mithin: Der Gruß ist derselbe und er bedeutet auch dasselbe. Allerdings ist die Hemmschwelle, ihn zu verwenden, deutlich niedriger. Während man in Deutschland schon sehr stramm rechts sein muß, um ihn zu zeigen, geht er in Italien glatt noch als "folkloristisches Element" durch und sorgt für keinerlei Schlagzeilen (außer im Ausland). Während ich also in D jeden für einen Fascho halten würde, der ihn zeigt, würde ich in Italien erstmal nur unterstellen, dass es sich um einen Idioten handelt (das eine schliesst das andere nicht aus, beide Mengen sind aber nicht deckungsgleich).

Wie gesagt, das ist nur ein grober Umriß der Situation aus meiner persönlichen Sicht. Dass ich nach Auschwitz sowas nicht tolerieren werde, sollte ja deutlich geworden sein. Aber Zarate beim Hitlergruß halte ich in der Tat für weniger spektakulär als, sagen wir, Kuranyi.

Fair enough.

In Spanien ist das mit der Aufarbeitung ja auch grundsätzlich ähnlich. Es gibt keinen Druck von außen sich mit dem Thema zu befassen, da es lediglich einen Bürgerkrieg gab und somit wird es grundsätzlich lieber unter den Teppich gekehrt. Nur war Franco wahrscheinlich zu lange an der Macht, Spanien zu sehr runtergewirtschaftet, als dass die Anhänger meinem Empfinden nach noch eine wesentliche Rolle spielen könnten. Nichtsdestotrotz sind natürlich Boixos Nois (natürlcih Anti-Franco) oder UltraSur bekackte Rassisten. Nur sehe ich auf den Straßen die Massen an (schwarz)afrikanischen, osteuropäischen (Rumänien) oder südamerikanischen Einwanderer wirkt die spanische Gesellschaft doch auf mich sehr tolerant.

ciao,

schreib hier zum 1.x ein comment, hoffe ich schreib nichts unerwünschtes, falls dies der fall sein sollte, schon mal im voraus eine entschuldigung.

…die IRR sind ja zu allem imstande, das ist ja nix neues. aber das ein spieler, der aus gut situierten verhältnissen stammen soll, sowas mitmacht, da fällt mir auch echt nix mehr zu ein…es sei denn, gerade weil er aus gutem elternhaus stammt, handelt & denkt er so. auf jedenffall mal wieder typisch Laxxxio, hoffentlich nächste saison in der serie B!!!…magari dann zusammen mit den ebenso beschränkten hellas fans, wenn die tatsächlich den aufstieg schaffen sollten.

les deine seite seit geraumer zeit. bin das erste mal daruaf aufmerksam geworden, als ich nach rezensionen zu den büchern a.c.a.b. und bande nere, gesucht habe. und du warst echt der einzige, bis auf eine sendung im deutschen tv, der darüber was geschrieben hat. seit da an immer rgelmäßig dabei…mach weiter so, sehr umfangreich und informativ.

saluti da un livornese in germania…

Ciao Massi. Livornese in Germania? Von der BAVA?

Und "unerwünscht" ist hier nur ganz wenig, mach dir da keine Sorgen. Ich hab keine Ahnung, was hinter der Geste steht. Prinzipiell ist es ja schön, wenn ein Spieler in der Curva abfeiert (nicht grade in der Kurve, aber was soll's). Und wenn da pro Spiel 30.000 Arme in die Luft gereckt werden, dann hat er halt mitgemacht. Gruppendruck? Adrenalin? Rechte Gesinnung? Ich weiß es nicht.

Aber wie gesagt, schon allein für die Aktion gehören die in die "B". Hoffentlich nicht mit Hellas. Aber noch hoffentlicher nicht mit Livorno. Also reisst euch mal zusammen!

Stimmt es, dass die komische Frau auf diversen Fotos von Zarate in der Curva Nord von der Berlusconi-Partei ist?

Aber ja, Renata Polverini war bei dem Spiel auch in der Nordkurve und hat sich mit Zarate fotografieren lassen. Was in Rom im Moment für eine Riesen-Aufregung sorgt: Die Dame ist Roma-Fan (es gibt auch ein Foto mit Totti in Trigoria etc.) und jetzt kriegt sie's hftigst von beiden Seiten: Von den Laziali, weil ne rot-gelbe da nichts zu suchen hat und sie Unglück bringt (das Spiel endete ja 0:2). Von den Romanisti, weil man natürlich in die Nordkurve nicht reingeht. Ich stell mir grade vor, wenn ein Politiker als erklärter Schlacke-Fan sich bei euch in der "Wand" präsentiert. Was man nicht alles macht für ne Handvoll Stimmen…aber der Schuß ging ja nun voll nach hinten los. Klassisches Eigentor.

"La Polverini non la votamo, al massimo se la pippamo"